Hydraulischer Abgleich

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Fachbegriffe der SHK- und Energiebranche verständlich erklärt

Kurz-Definition: Hydraulischer Abgleich

Ein hydraulischer Abgleich ist ein Verfahren in der SHK-Branche zur optimalen Einstellung und Verteilung des Heizwassers im Heizsystem. Dabei wird die Durchflussmenge von Heizkörpern, Fußbodenheizungen oder anderen Heizflächen angeglichen, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung und eine effiziente Nutzung der Heizenergie zu gewährleisten.


Begriffserklärung: Was ist ein Hydraulischer Abgleich?

Ein hydraulischer Abgleich ist ein Verfahren in der Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagentechnik, bei dem alle Heizkörper oder Kühlelemente eines Systems so eingestellt werden, dass sie mit der exakt benötigten Menge an Wärmeenergie oder Kälteleistung versorgt werden. Das Ziel des hydraulischen Abgleichs ist eine optimale Verteilung des Heiz- oder Kühlmediums und damit eine Energieeinsparung bei gleichzeitiger Steigerung des Komforts für die Nutzer.

Durch den hydraulischen Abgleich können zum Beispiel ungleichmäßige Temperaturen in verschiedenen Räumen vermieden werden, indem jeder Heizkörper die benötigte Wärme bekommt. Das Verfahren wird auch eingesetzt, um den hydraulischen Abgleich von Heiz- oder Kühlsystemen mit verschiedenen Wärme- oder Kälteleistungen sicherzustellen. Der hydraulische Abgleich ist in Deutschland seit 2016 gesetzlich vorgeschrieben.
 

Der hydraulische Abgleich kann in der Regel von einem qualifizierten Installateur durchgeführt werden und umfasst die folgenden Schritte:

  1. Ermittlung der Heizlast: Die Heizlast jedes Raumes im Gebäude wird berechnet, um den Wärmebedarf zu ermitteln. (siehe Wärmebedarfsberechnung)
  2. Festlegung der Vorlauftemperatur: Anhand der Heizlast wird die Vorlauftemperatur für jeden Raum bestimmt.
  3. Berechnung der Rohrlängen: Die Rohrlängen zwischen Heizkörpern und Heizungsanlage werden gemessen.
  4. Bestimmung der Durchflussmenge: Basierend auf der Vorlauftemperatur und den Rohrlängen wird die notwendige Durchflussmenge für jeden Heizkörper berechnet.
  5. Einstellung der Thermostatventile: Die Thermostatventile an jedem Heizkörper werden so eingestellt, dass die berechnete Durchflussmenge erreicht wird.
  6. Kontrolle der Ergebnisse: Abschließend wird überprüft, ob alle Heizkörper gleichmäßig mit Wärme versorgt werden.


Vorteile des hydraulischen Abgleichs sind eine Reduzierung des Energieverbrauchs und damit verbundene Kosteneinsparungen sowie ein verbessertes Raumklima. Ein weiterer Vorteil ist die längere Lebensdauer der Heizkörper und des Systems insgesamt, da es durch die optimale Einstellung zu weniger Verschleißerscheinungen kommt.

Insgesamt bietet der hydraulische Abgleich ein hohes Einsparungspotenzial bei vergleichsweise geringen Investitionskosten. Durch die verbesserte Energieeffizienz kann das Verfahren dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.